Die Ernährung sprach mit Hendrik de Jong, Geschäftsführer Mars Austria, über Strategien zur Nachhaltigkeit, die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf globale Lieferketten, Marktstrategien, den Standort Österreich und seine Position zur Besteuerung von Inhaltsstoffen, zu Werbeverboten und der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung.
Vor dem Hintergrund anhaltender Kriegshandlungen zwischen Russland und der Ukraine bleibt das Risiko eines Versorgungs-Ausfalls für die österreichische Industrie weiterhin hoch. Um erfolgreich weiterzuarbeiten, braucht die Lebensmittelbranche entsprechende Rahmenbedingungen. Daher muss die Politik die Versorgung der Betriebe mit Erdgas sicherstellen. Denn ohne Gas gibt es keine Lebensmittel.
Welcher Bedarf besteht für die Zukunft?
Die internationale Gesellschaft für Getreidewissenschaft und -technologie – Austria (abgek. ICC-Austria) und das Departement für Lebensmittelwissenschaften und -technologie der Universität für Bodenkultur Wien haben im April 2022 ein Symposium organisiert.
Ein Kurzbericht.
Die vorläufigen Zahlen für 2021 zeigen, wie bedeutend der Außenhandel für die rund 200 Unternehmen weiterhin ist. Die Folgen des Kriegs in der Ukraine treffen die österreichische Lebensmittelindustrie in vielfältiger Weise. Sowohl bei den Preisen als auch bei der Verfügbarkeit von landwirtschaftlichen Rohstoffen, Verpackungsmaterial und vor allem Energie (Erdgas) sind bereits starke Auswirkungen spürbar. Turbulenzen in den Lieferketten und Wetterextreme verschärfen die Situation weiter.
Die Ernährung sprach mit Hans Mayrhofer, Generalsekretär des Ökosozialen Forum Österreich & Europa, über Bioökonomie, das Denken und Wirtschaften in Kreisläufen, die Situation in Europa und wo Defizite und Chancen liegen.
Bedarfsgerechte Reinigung und Desinfektion ist für die sichere und einwandfreie Produktion in lebensmittelverarbeitenden Betrieben unerlässlich. Als wesentlicher Bestandteil wird ein angepasstes bedarfsgerechtes Reinigungskonzept im Vorfeld erarbeitet – bevor neue oder geänderte Herstellungsprozesse implementiert werden.
Laudationes für die Preisträgerinnen und den Preisträger 2022
Der wissenschaftliche Beirat der Fachzeitschrift DIE ERNÄHRUNG hat nach eingehender Prüfung zwei Dissertationen und zwei Masterarbeiten als herausragend bewertet. Zusätzlich wurde eine Dissertation mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Die Verleihung der Auszeichnungen fand im Rahmen eines Festakts in den Wiener Börsensälen statt. Namhafte Persönlichkeiten würdigten die besonderen Leistungen der Preisträger.
Im Laufe eines Doktorates begegnen einem hinter jeder Erkenntnis mindestens drei neue Fragen. Und das ist gut so. Genau genommen braucht es dazu nicht einmal ein Doktoratsstudium, sondern nur die Begeisterung an der Beobachtung am Lauf der Dinge.
Das Sortiment an veganen Lebensmitteln ist grösser und vielfältiger geworden. Zwar bleibt der Anteil vegan lebender Menschen nach wie vor gering, aber situativ entfallen die Entscheidungen immer öfter auf eine rein pflanzliche Kost. Die Gründe dafür sind vielfältig: Tierschutz, Geschmack, Gesundheit. Zunehmend spielt auch die Debatte rund um Treibhausgas-Emissionen eine Rolle. Dabei zeigt sich: schon ein veganer Tag pro Woche reduziert die Emissionen mehr als eine Ernährungsweise, die rein auf regionalen Produkten basiert.
Mithilfe von Wasserstoff und Mikroorganismen will das aus dem Austria Centre of Industrial Biotechnology (ACIB) und der TU Graz hervorgegangene Start-up Econutri das schädliche Treibhausgas Kohlendioxid in hochwertiges Protein verwandeln. Die Technologie beugt gleichzeitig dem Klimawandel vor und erschließt neue Futter- sowie Nahrungsmittelquellen.
Dr. Johanna Burtscher, DI Yvonne Kummer B. Sc., Dipl.-Ing. Martina Strobl, Univ.-Prof. Dr. Konrad J. Domig, Assoc. Prof. Dr. Patrick Hirsch
Im deutsch-österreichischen Projekt NutriSafe wurde die Resilienz von Lebensmittellieferketten im Krisenfall erforscht. Entstanden sind dabei Modelle, Simulationen und Handlungsempfehlungen, die im Management von zukünftigen Krisensituationen und Versorgungsengpässen hilfreich sein können.
Mag. Dr. Nicole Ollinger, Dipl.-Ing. Dr. techn. Michael Sulyok, Dipl.-Ing. Dr. Alexandra Malachova, FH-Prof. Priv.-Doz. Dr. Julian Weghuber, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Rudolf Krska
Eine PCR-basierte Methode zur Speziesidentifikation von Schimmelpilzen wurde entwickelt. Dazu wurden bestimmte DNA-Abschnitte analysiert, die als Barcode für die jeweilige Spezies dienen. Durch Kombination von acht Barcode-Abschnitten gelang es, unterschiedliche Schimmelspezies aus einem Brot-Gärkorb zu identifizieren. Dabei wurden ubiquitäre Keime wie Geosmithia putterillii, Penicillium citrinum und Cladosporium sphaerospermum gefunden. Die Ergebnisse der DNA-Methode wurden erfolgreich durch Analyse der entsprechenden Pilzmetaboliten mittels LC-MS/MS (Flüssigkeitschromatographie, gekoppelt mit Tandem-Massenspektrometrie) und mikroskopischen Untersuchungen validiert. DNA-Barcoding in Kombination mit instrumenteller Analytik ist ein valides und sensitives Tool zur Identifizierung von Schimmelpilzen.
Allgemeiner rechtlicher Hintergrund
Jüngst erfolgte mit dem Budgetbegleitgesetz 2021 eine der umfassendsten Novellen des Gesundheits- und Ernährungssicherheitsgesetzes (GESG), dem Gründungsgesetz, mit welchem die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (im folgenden „AGES“) bereits vor 20 Jahren eingerichtet wurde.