13 wirtschaft economy werden müssen.“4 Darauf aufbauend können – je nach Segment – weitere Zer- tifizierungen (z. B. ISO oder GMP+) ver- langt und nachgewiesen werden. Fazit Die Anforderungen an den Lebensmit- telbereich sind komplex, herausfordernd und es bedarf der konsequenten Einhal- tung aller notwendigen Vorschriften durch alle Beteiligten, da hieraus auch potenzielle Gesundheitsrisken entstehen können. Selbst der Nachweis entspre- chender Zertifizierungen, Audits und unterschiedlichster Qualitätsstandards bieten keine abschließende, 100-prozen- tige Sicherheit im Rahmen der Logistik- kette, sondern diese können potenzielle Risken lediglich minimieren. Aus diesen und noch mehr Gründen hat beispielsweise die WHO (World Health Organization) den 7. Juni zum „Interna- tionalen Tag der Lebensmittelsicherheit“ erklärt: „Ziel ist es, stärker zu sensibi- lisieren, welche Bedeutung sichere Le- bensmittel beim Schutz der Gesundheit und beim Schutz vor Täuschung der Konsument*innen haben. Gemäß glo- baler Schätzung der WHO erkranken jährlich etwa 10 Prozent der Bevölke- rung infolge des Konsums von verdor- benen oder gesundheitsschädlichen Le- bensmitteln, 420.000 Personen sterben sogar daran. Die WHO geht davon aus, dass verunreinigte Lebensmittel über 200 verschiedene Krankheiten verursa- chen.“5 Diese Zahlen und Schätzungen gelten daher als Mahnung und Auftrag zugleich. Dr. Peter Tropper, Dr. Tropper Cargo Services GmbH, Feistritztal Literature www.ernaehrung-nutrition.at Info — tcs Tropper Cargo Services bietet Schulungen, Beratung und Expertise im Logistikbereich. https://www.cargoservices.at Größte Fehlerquellen liegen bei den Schnittstellen Doch bevor das fertige Produkt in den Regalen liegt bzw. beim Konsumenten verzehrt wird, bedarf es oftmals vieler kleinerer und auch größerer logistischer Zwischenschritte wie z. B. Ein-/Aus-/ Umladen von Rohstoffen, Zwischen- lagerung, Transport und Weitertrans- port, sozusagen von der Urproduktion bis hin zur Endproduktion. All diese Schritte bergen entsprechende Risken und damit potenzielle Fehlerquellen minimiert werden können, empfiehlt es sich, zusätzlich zu den erwähnten Reini- gungsvorschriften und Anforderungen hinsichtlich der zu verwendenden Trans- porteinheiten, klare, präzise und eindeu- tige Transportanweisungen in die jewei- ligen Transportaufträge zu integrieren, in der z. B. über die Beschaffenheit und Art der Güter, mögliche Vorkühlnot- wendigkeiten, Vorschriften für die Zwi- schenlagerung etc. der Transporteur informiert wird. Auch wenn bestimmte Waren oder Produktgruppen z.B. nicht im Sammelladungsverkehr transpor- tiert werden dürfen, weil u.a. die Ge- fahr von Kontamination besteht, ist der Transportunternehmer ausdrücklich darauf hinzuweisen. Wichtig dabei ist, dass dem Logistiker auch die Möglich- keit (Kontakt) für Rückfragen gegeben wird. Denn jeder Transport kann mit Schwierigkeiten, von der Übernahme bis hin zur Ablieferung beim Kunden, verknüpft sein und da muss der Trans- porteur bzw. dessen Fahrer wissen bzw. © ADOBE STOCK – TRAVEL MANIA rückfragen können, wie er sich korrekt zu verhalten hat. Strikte Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und Zertifizierungen Die Erfüllung und Einhaltung sämtli- cher Anforderungen hängen untrenn- bar mit der Kenntnis von Leitlinien und Merkblättern, immer bezogen auf das jeweilige Segment, aber auch gesetzliche Normen auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene zusammen z.B. Internationale Beförderung leicht verderblicher Lebensmittel (ATP), ATP-Durchführungsgesetz, Lebensmit- telsicherheits- und Verbraucherschutz- gesetz uvm. Der entsprechende Nachweis über all diese Kenntnisse und – viel wichtiger – die konsequente Einhaltung dieser, lässt sich ohne entsprechende Audits schwer bis gar nicht verifizieren. Ratsam ist es eine entsprechende „Grundzertifizie- rung“ für den Logistik-Bereich nach- weisen zu können, z. B. die „IFS Logi- stics“. Diese dient „der Auditierung von Logistikaktivitäten für Lebensmittel und Non-Food-Produkte. Dazu gehören Transport, Lagerung, Vertrieb, Be- und Entladen, etc. Der IFS Logistics ist auf alle Logistikbereiche anwendbar, z. B. Anlieferung per LKW, Bahn oder Schiff, und gilt für alle Arten von Produkten, egal, ob sie bei Gefriertemperaturen, gekühlt oder ungekühlt transportiert volume 48 | 03/04. 2024 ERNÄHRUNG | NUTRITION