Editorial 02.2022
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Liebe Leserin, lieber Leser,
der Krieg in der Ukraine hat die Welt erschüttert. Neben dem menschlichen Leid sind die wirtschaftlichen Folgen verheerend – auch die heimische Lebensmittelindustrie ist massiv betroffen. Anlass genug, die Lieferketten in den Fokus dieser Ausgabe zu rücken.
Unsere Branche wird von Schockwellen ergriffen. Waren kommen zu spät an, Personal ist nicht verfügbar. Und die Preise für Energie und Rohstoffe explodieren. Hinzu kommen verschärfte Vorgaben: Bereits das Deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz brachte Belastungen für die Betriebe. Mit dem anstehenden EU-Lieferkettengesetz ist erneut ein enormer Bürokratieaufwand zu erwarten. Wie ein international tätiges Unternehmen damit umgeht, erfahren Sie im Interview mit dem neuen AGRANA-CEO Markus Mühleisen. Zudem beleuchten wir weitere aktuelle Debatten – so stellt die Arbeiterkammer das Thema Greenwashing auf den Prüfstand.
An die Politik stellen wir klare Forderungen: Wir müssen die heimische Versorgung mit Gas sicherstellen. Die Lebensmittelindustrie ist praktisch zu 100 % davon abhängig – ohne Gas gibt es keine Lebensmittel. Zudem appellieren wir, die Branche gerade jetzt zu entlasten. Von Alleingängen wie einer rein nationalen Herkunftskennzeichnung ist in Zeiten wie diesen dringend abzusehen!
Katharina Koßdorff