Sektsteuer sprudelt nicht so recht
Bei Schlumberger ist in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres der Österreich-Umsatz um mehr als 15 Prozent zurückgegangen. Insgesamt ging der Umsatz um fast zehn Prozent auf 163,8 Millionen Euro zurück, das Konzernergebnis brach um 27,2 Prozent auf 1,3 Millionen Euro ein.
Die Schuld sieht Schlumberger bei der im Vorjahr wieder eingeführten Sektsteuer. In der zweiten Jahreshälfte 2014 hatte der Sektmarkt einen Rückgang um mehr als 25 % zu verzeichnen (Quelle: AC Nielsen). Nur auf sechs statt der geplanten 35 Millionen Euro belief sich hingegen das Steueraufkommen im Jahr 2014. Wenn die fehlende Umsatzsteuer durch den Rückgang des Konsums einbezogen wird, ist die Sektsteuer für den Staat damit ein Minusgeschäft.
Und die Sektsteuer kostet Arbeitsplätze in Österreich. Bis jetzt hat sich Schlumberger von mehr als zehn Prozent seiner Belegschaft (derzeit noch etwa 200 Mitarbeiter) trennen müssen. Und rund 450 Winzer, die ausschließlich für das Traditionshaus arbeiten, wird der Rückgang hart treffen.
Erst kürzlich hatte das Bundesfinanzgericht (BFG) mitgeteilt, die Sektsteuer für verfassungswidrig zu halten, und dem Verfassungsgerichtshof (VfGH) empfohlen, sie aufzuheben.